25.05.2020

 

So soll Home-Schooling in Schleswig-Holstein finanziert werden: Digitalpakt, Landesmittel und weitere Extras

 

Viele zusätzliche Angebote gibt es nun augenscheinlich, um das Home-Schooling zu erleichtern und um die digitale Bildung voranzutreiben. Dabei ergänzen die meisten nun ausgerufenen, zusätzlichen Leistungen bisherige Angebote – und Bund und Länder haben nach wie vor die Hand auf dem Topf.

 

Das Sofortausstattungsprogramm des Bundes erweitert nun, aufgrund des akuten Gerätebedarfs für Homeschooling, den mit 5,5 Milliarden ohnehin schon proppevollen Digitalpakt um 500 Millionen Euro. 17 Millionen Euro sind davon für Schleswig-Holsteinische Schulen vorgesehen. Mit diesem Geld sollen Schüler mit digitalen Endgeräten bzw. Leihgeräten von der Schule versorgt werden. Das Land Schleswig-Holstein legt zu diesen 17 „SH-Millionen“ noch einmal 15 Millionen Euro dazu, das sog. „Landesprogramm zur Förderung des digitalen Lernens“ – insgesamt gibt es also kurzfristig noch einmal gut 32 Millionen Euro, um das Homeschooling nun in Bundesland anzuschieben.

 

Dieses Bundes-Landesprogramm ist gleichzusetzen mit der populären Forderung „150 Euro Gerätekauf-Zuschuss“ pro Nase. Diese oft ausgelobten 150 Euro ist also das Geld dieses Programms und werden nicht an Familien ausgeschüttet. Das Geld soll an die Schulträger (also Städte oder Gemeinden) weitergegeben werden, der dann die Geräte beschafft. Rechnerisch wäre es ohnehin fraglich, ob auf jeden Schüler in SH 150 Euro kommen; die Gesamtsumme von 32 Millionen Euro würde bei ca. 375.000 Schülern lediglich einen Betrag von ca. 85 Euro pro Nase ergeben. Weder mit dem ersten Wunsch noch mit der zweiten Rechnung ließe sich ein annehmbares Gerät finanzieren. Wenn man jedoch bedenkt, dass der eine oder die andere auch selbst ein Gerät vorhalten kann, um nun zügig arbeitsfähig zu werden, und ja auch noch weiteres Geld im Digitalpakt zur Verfügung steht, ist das keine so schlechte Quote. Dennoch: mit Arbeitsgerät ist es ja nicht getan. Das WLAN in den Schulen ist unterschiedlich gut und teilweise nicht flächendeckend ausgebaut – da würden schnelle und gut eingerichtete Geräte tatsächlich nur zu Hause etwas nutzen. Und das wiederum auch nur dann, wenn das Internet auch bei den Jungs und Mädels auf dem Land schnell genug für das Video-Telefonat ist...