06.02.2020

 

Serpil Midyatli zu Gast in Flensburg: „Ohne Weiterbildung geht es nicht“ -

 

zur Zukunft der Ausbildung und Arbeit bei Krones

 

Nach den Aufregungen um die Schließung der Lernwerkstatt und dem damit verbundenen Ausbildungsstopp bei der Firma Krones Ende letzten Jahres haben Serpil Midyatli und ich unser Versprechen eingelöst und den Standort erneut besucht. Schon im Dezember zeichneten sich die Probleme durch den Ausbildungsstopp deutlich ab. Obwohl der Bedarf an Arbeitskräften bei allgemein guter Auftragslage weiterhin ungebrochen ist und der ohnehin starke Fachkräftemangel die Situation auf dem Arbeitsmarkt noch verschärfen könnte, wird vorerst nicht weiter ausgebildet. Wir sind entsprechend besorgt um die Ausbildungssituation vor Ort und sind davon ausgegangen, dass es nun endlich Gewissheit gibt, wie es mit der Ausbildung bei Krones weitergeht. Leider ist das nicht der Fall.

 

Dabei geht es nicht nur um die berufliche Erstausbildung, sondern auch um betriebsinterne Weiterbildung. Nur durch Weiterbildung wird es möglich sein, die Industrie im Land und auch vor Ort zu halten, gerade in Zeiten einer sich wandelnden Arbeitswelt. Es braucht standortübergreifende Lösungen und Konzepte für Weiterqualifizierung mit Blick auf Automatisierung und Digitalisierung, denn Digitalisierung bedeutet ständige Veränderung.

 

Wir wollen unsere wertvollen Industriestandorte und die Arbeitsplätze der Kolleginnen und Kollegen durch nachhaltige industriepolitische Konzepte sichern, zum Beispiel in Form eines gemeinsamen Ausbildungskompetenzzentrums. Gerade die Abwanderung von jungen Fachkräften aus der Stadt und der Region bereit uns da Sorge. So könnte es sein, dass uns der Fachkräftemangel durch diese Entwicklungen zeitnah vor Ort gehörig um die Ohren fliegt. Um das zu verhindern wollen wir den Draht zu den Gewerkschaften und der Betriebsführung eng halten und auf landespolitischer Ebene helfen, an Lösungen zu arbeiten.