Januar 2021

 

Impfdesater in Schleswig-Holstein?

 

Kurz nach dem Jahreswechsel habe ich mir unser Flensburger Impfzentrum angesehen. Die Stadt Flensburg ist mit einem klaren Konzept und vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut aufgestellt. Auf dem alten Gelände des Kraftfahrtbundesamts wurde ein guter Standort gefunden - die Räumlichkeiten sind freundlich gestaltet und wirken modern.

 

Einen Tag nach meiner Besichtigung haben meine KollegInnen der SPD-Landtagsfraktion und ich die Impfstrategie des Landes kritisiert. Es geht uns nicht darum, mit allem Druck aus der Opposition heraus politische Punkte zu machen, aber wir haben an vielen Punkten bedenken und bringen unsere Kritik deswegen konstruktiv und wohldosiert vor. Schon zum Jahreswechsel haben wir beispielsweise ein Einladungsverfahren für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger gefordert. Nun, nach gut zwei Wochen, lenkt die Landesregierung ein und übernimmt diese Forderung. Das freut uns natürlich sehr.

 

Gleichzeitig bleibt das zentrale Terminvergabeverfahren des Landes eine einzige Katastrophe. Jede Woche aufs neue berichten viele tausend Menschen davon, früh aufzustehen, lange am Telefon in einer Warteschleife zu sitzen und keinen Termin erhalten zu haben. Das hängt sicherlich auch mit dem Impfstoff zusammen, der derzeit noch rar ist - schließlich sollen nicht mehr Termine vergeben werden als überhaupt angeboten werden können. Das schlimmste wäre, dass Termine abgesagt werden.

 

Gleichzeitig zeigt dieses ebenenübergreifende Problem, dass der Andrang und das Interesse groß ist, aber der Bedarf derzeit noch nicht bedient werden kann. Wichtig ist, dass dies am Ende nicht zulasten der "Impfmoral" geht.